Wiener Staatsoper – Adriana Lecouvreur

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Adriana Leco

Dass das Ganze – man hätte die Inszenierung getrost mit den Rosenkavalier-Kostümen der alten Staatsoperninszenierung bestücken können – historisch daherkommt, wäre an sich kein Problem. Wenn die Regie jedoch aus den Hauptfiguren vor allem Hölzernes “herausholt”, wirkt etwa jemand wie Massimo Giordano in dem putzigen Kostüm einer verflossenen Epoche einfach nur noch verloren. Zudem bewältigt Giordano zwar die Spitzentöne kraftvoll, der Rest ist jedoch ein verlustreicher Kampf um Intonation, bei dem Nuancen, Schönklang und geschmeidige Linien unter die Räder kommen.

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Dennoch. In Summe ist vor allem die musikalische Seite des Abends tragfähig, an deren Qualität vor allem Raúl Giménez (als Abate) und Roberto Frontali (als Michonnet) mitwirken.

Seinen Anteil hat auch Dirigent Evelino Pido. Er vermittelt diese raffinierte Partitur mit dem gut disponierten Staatsopernorchester schattierungsreich. Da ist Platz für Ironie wie Lyrik. Mitunter führte die Energie allerdings zu Laustärkegraden, die etwas übertrieben Hämmerndes an sich hatten. Es gab dann reichlich Applaus und einige Buhs für die Regie. Gheorghiu, sehr betroffen, versuchte die Unmutskundgebungen gestisch zu beschwichtigen. Ein sympathischer Zug, aber ohne erhofften Effekt. (Ljubiša Tošić, DER STANDARD, 18.2.2014)

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