Bei der heutigen von ÖGB und der AK organisierten BetriebsrätInnen-Konferenz, an der über 5.000 Betriebsrätinnen und Betriebsräte (unter anderen BRV Rainer Hawlicek, BRVStv Claudia Schadauer, BR Irene Zeller und BR Roland Braunschmidt) teilgenommen haben, wurden die Ergebnisse der österreichweiten Unterschriften-Aktion “Lohnsteuer runter” präsentiert.
Nach einleitenden Worten von Vizepräsidentin des ÖGB Renate Anderl und Vizepräsident Norbert Schnedl, bedankte sich unter anderem auch der Präsident der AK Rudi Kaske für die 688.759 Unterschriften.
Danach wurde das ÖGB/AK–Steuermodellzur Senkung der Lohnsteuer vorgestellt.
Hier die Entlastungsmaßnahmen im Überblick
- Der Eingangssteuersatz soll von 36,5 auf 25 Prozent abgesenkt werden.
- Der Höchststeuersatz soll unangetastet bleiben.
- Erhöhung der Grenze für den Spitzensteuersatz auf 80.000 Euro (bisher 60.000 Euro)
- Um einen harmonischen und gerechten Tarifverlauf zu erreichen, soll die Zahl der Steuerstufen auf 6 erhöht werden
- Arbeitnehmerabsetzbetrag und Verkehrsabsetzbetrag sollen auf insgesamt 450 Euro angehoben werden.
- Auch die Negativsteuer soll auf 450 Euro erhöht werden, damit auch ArbeitnehmerInnen mit sehr niedrigen Einkommen entlastet werden.
- PensionistInnen sollen erstmals eine Negativsteuer von 110 Euro erhalten.
- Die Steuerbegünstigung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie für Aufwandsentschädigungen, Zulagen, Zuschläge, etc. muss erhalten bleiben.
- Es sollen wirksame Maßnahmen gegen die Kalte Progression gesetzt werden.
Steuersätze im ÖGB/AK-Modell
- 11.000 bis 20.000 Euro: 25 Prozent
- 20.000 bis 30.000 Euro: 34 Prozent
- 30.000 bis 45.000 Euro: 38 Prozent
- 45.000 bis 60.000 Euro: 43 Prozent
- 60.000 bis 80.000 Euro: 47 Prozent
- Ab 80.000 Euro: 50 Prozent
Was das Modell bringt und wie es finanziert werden soll
Das ÖGB/AK-Modell sieht Entlastungen von insgesamt knapp unter 6 Milliarden Euro vor. Ein Teil davon finanziert sich selbst: Eine Erhöhung der verfügbaren Einkommen der Menschen durch eine Senkung der Lohnsteuer führt zu einem Anstieg der Konsumausgaben und löst damit Impulse für Produktion und Beschäftigung aus. Das ist mit zusätzlichen Einnahmen für den Staat verbunden. Bei einem Volumen von knapp unter 6 Milliarden Euro fließt fast 1 Milliarde Euro wieder an den Staat zurück.
Der Schwerpunkt des ÖGB-AK-Entlastungsmodells liegt, wie der Name schon sagt, auf der Entlastung der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen. Die Entlastung der arbeitenden Menschen ist aber ohne Gegenfinanzierung nicht möglich. Den ArbeitnehmerInnen darf die Lohnsteuerentlastung jedenfalls nicht am Wege der Gegenfinanzierung wieder weggenommen werden.
So könnten 6 Milliarden Euro Lohnsteuersenkung gegenfinanziert werden:
- 1 Milliarde durch Konsum- und Konjunkturbelebung (Selbstfinanzierung)
- 1 Milliarde Euro mit wirksamen Maßnahmen gegen Steuerbetrug
- 2 Milliarden Euro mit mehr Verteilungsgerechtigkeit: Große Vermögen, Erbschaften, Schenkungen und Stiftungen usw. besteuern
- 2 Milliarden Euro durch Reformen: Ausnahmen im Steuersystem beseitigen, Effizienzsteigerungen, Kompetenzbereinigungen, Beteiligung der Länder, Doppelförderungen vermeiden
Mehr Information: http://www.lohnsteuer-runter.at/modell.php
Wenn die Regierung es beschließt: Mehr netto mit dem ÖGB/AK-Lohnsteuermodell!
Berechnen Sie hier, wie viel Sie mit dem ÖGB/AK-Lohnsteuermodell mehr im Börsel hätten.
http://mehrnetto.arbeiterkammer.at/